Splitterschutzzellen, auch Brandwachenschutz (BWS) genannt, gab es in Deutschland während des Krieges vermutlich mehrere 10.000 Stück. Fast auf jedem Betriebsgelände war mindestens ein solches Bauwerk aufgestellt. Auch an zentralen Plätzen in den Städten waren diese Kleinbunker aufgestellt worden. Bei Luftalarm mussten die dafür eingeteilten Beobachtungskräfte ihren Bereich im Auge behalten und bei Bombeneinschlägen und ausbrechenden Feuer entsprechende Maßnahmen einleiten. Auch im Bereich von Bahnlinien wurden solche Splitterschutzzellen in regelmäßigen Abständen aufgestellt. Nach dem Krieg fielen diese Bauwerke unter die Demilitarisierung und mussten nach Anordnung der Alliierten zerstört werden. Heute sind diese Bauwerke weitgehend aus dem Stadtbild verschwunden. Im Jahr 2008 konnte der Verein Schutzbauten e.V. eine Splitterschutzzelle der Fa. Moll, die in Reutlingen-Betzingen stand, vor der Zerstörung retten. Wegen des Neubaus einer Brücke sollte die Zelle zerstört werden. Durch die Initiative des Vereins konnte die Splitterschutzzelle geborgen werden und in Feuerbach in der Kremserstrasse am Eingang des Tiefbunkers wieder aufgestellt und zugänglich gemacht werden.